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„Impfen Pro & Contra:
Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung“ von Dr. Martin Hirte
Eine Analyse

 

14. Teil – “Der Impfzeitpunkt”

 

Da es sich beim Kapitel „Zulassung von Impfstoffen“ im Wesentlichen um eine Wiederholung von Verschwörungstheorien, Unterstellungen und aus dem Kontext gerissenen Einzelinformationen aus vorhergehenden Kapiteln handelt, gehe ich an dieser Stelle nicht näher darauf ein.

Toxikologische Bedenken
Das geringe Körpergewicht von Säuglingen und ihre unreife Nierenfunktion haben eine hohe Konzentration von potenziell giftigen Zusatzstoffen zur Folge. (Seite 61)

Wenn die Ausgangskonzentrationen gering genug sind, sind das Körpergewicht sowie die Nierenfunktion bei einmaliger Gabe geringer Mengen, wie beim Impfen, wenig relevant. Auf die angebliche Problematik der Nierenfunktion hatte Hirte im Teil zu „Aluminium“ bereits hingewiesen. Dort war ich bereits darauf eingegangen.

Schon nach einer einzigen Impfung eines 7 Kilogramm schweren Säuglings liegt die Aluminiumkonzentration in einem Bereich, in dem Störwirkungen auf die genetische Programmierung von Nervenzellen stattfinden. (Seite 61)

Hirte nennt keine Quelle, im Kapitel zu Aluminium wurde darauf bereits eingegangen.

Langzeituntersuchungen zu möglichen Störungen der neurologischen Entwicklung wurden bisher nicht durchgeführt. (Seite 61)

An dieser Stelle sei erneut auf den weltanschaulichen Hintergrund von Herrn Hirte verwiesen. Ich vermute, er versteht als anthroposophischer Arzt etwas anderes unter „neurologischer Entwicklung“ als ich mit meiner  rationalistisch-humanistischen Einstellung. Er hat bisher auch nicht konkret beschrieben, welche Veränderungen er hier vermutet. Langzeituntersuchungen zu Autismusspektrumsstörungen waren negativ.

Britische Forscher haben jedoch nachgewiesen, dass es bei intravenös ernährten Frühgeborenen schon durch eine gering erhöhte Aluminiumbelastung (20 µg/kg über zehn Tage) zu neurologischen Defiziten kommt (Bishop 1997). (Seite 61/62)

Die Studie wurde 1997 durchgeführt und nicht repliziert (soweit ich das finden konnte). Die Aussagekraft ist auch äußerst begrenzt und der Begriff „neurologische Defizite“ sehr weit gefasst.

Unreife des Immunsystems
Gegen Massenimpfungen in den ersten Lebenswochen und -monaten spricht auch die Unreife des Immunsystems. Unter dem Schutz der von der Mutter übertragenen Immunglobuline entwickelt sich das kindliche Immunsystem nur schrittweise und ist erst gegen Ende des ersten Lebensjahres teilweise ausgereift (Hitzig 1997 (1), Prescott 1999 (2) ). (Seite 62)

Hirte verweist in seiner Quelle auf ein Buch von Hitzig und ein Kapitel von Wahn. Beide sind in einem Forum als Experten tätig und beantworten dort Fragen zum Impfen. Obwohl sie das Buch bzw. das Kapitel geschrieben haben, aus dem Hirte den Schluss zieht, dass Immunsystem von Säuglingen sei „unreif“, befürworten beide Autoren das Impfen wie es die STIKO empfiehlt. Ich vermute auch an dieser Stelle eine unterschiedliche Definition des Begriffes „unreif“ aufgrund der anthroposophischen Weltanschauung Hirtes.

Prescott hat in Blutproben von insgesamt 31 Kindern mit Atopie bestimmte Marker gefunden, die zu einem Pathomechanismus (Ablauf eines Krankheitsprozesses) passen würden, der ungefähr dem entsprechen könnte, was Hirte als „Unreife“ bezeichnet. Allerdings lässt sich dieser Zusammenhang epidemiologisch nicht nachweisen. Also braucht man auch keine Beschreibung eines Pathomechanismus. Die Studie von Prescott ist zur Generierung einer Hypothese geeignet, nicht im entferntesten jedoch dafür, Hirtes Aussage zu belegen.

Unreife des Nervensystems
Ein weiteres Argument gegen einen »möglichst frühen« Impfzeitpunkt ist die neurologische Entwicklung des Kindes. In den ersten Lebensjahren entwickeln sich die verschiedenen Schichten der Großhirnrinde in hohem Tempo, und je früher hier potenzielle Gifte zur Wirkung kommen, desto nachhaltigere Entwicklungsstörungen sind zu befürchten (Landing 20023, Bradstreet 2004). (Seite 62)

Das ist nicht die Aussage von Landing 2002. Darin geht es um den Zusammenhang von Anatomie und bestimmten Verhaltensweisen bei Säuglingen. Es scheint eine Studie zu sein, die sich die Veränderung von Zellen in bestimmten Hirnregionen ansieht. Alles sehr interessante Grundlagenforschung, Impfungen werden dabei nicht erwähnt. Bradstreet ist uns bereits in Teil 12 begegnet und ist als Quelle nicht seriös, die Begründung dafür ist in Teil 12 zu lesen. Hirte hat natürlich Recht, wenn er schreibt, dass es wichtig ist, das Gehirn vor schädlichen Einflüssen zu schützen. Das machen Impfungen, indem sie das Gehirn vor Infektionskrankheiten und deren Folgen schützen. Impfungen haben keinen negativen Einfluss auf die Hirnentwicklung.

Bei seiner Reifung ist das Nervensystem auf eine feine Abstimmung mit dem Immunsystem angewiesen und benutzt dieselben Botenstoffe. Ein »Sturm« entzündungsaktiver Botenstoffe, wie er durch Impfungen mit aluminiumhaltigen Impfstoffen in Gang gesetzt wird, kann unvorhersehbare Folgen für die Hirnentwicklung haben (Elenkov 20004, Garay 2010 5). (Seite 62)

Garay 2010 ist eine Darstellung des möglichen Einflusses des Immunsystems auf die Entwicklung des Nervensystems. Dafür ist es wichtig zu wissen, dass das Gehirn vom Rest des Immunsystems (vom Rest des Körpers) durch die Blut-Hirn-Schranke getrennt ist. Diese reguliert, welche Substanzen und Zellen ins zentrale Nervensystem gelangen. In dem gesamten Artikel wird das Wort Impfen (Vaccine) nicht benutzt. Im Abstract wird erwähnt, dass es Hinweise darauf gibt, dass das Immunsystem einen Einfluss auf das Risiko für die Entstehung bestimmter Erkrankungen haben kann (6) (unter anderem Schizophrenie und Autismus). Bereits im Abstract wird darauf hingewiesen, dass die Infektion mit Influenza während der Schwangerschaft ein Risiko für Schizophrenie beim Kind sein kann. Das wäre ein Grund, die Infektion in der Schwangerschaft zu verhindern. Zum Beispiel mit einer Impfung. Gleichzeitig ist unklar, ob die Ursache für das möglicherweise erhöhte Risiko beim Immunsystem liegt (7). Die Autoren sprechen von viralen Erkrankungen bei Schwangeren als dem „hauptsächlichen Grund nichtgenetischer Ursachen von Autismus (8).“ Bei den Gründen, welche Einfluss auf das Immunsystem haben und zu Störungen führen können, werden Impfungen nicht erwähnt, Infektionen hingegen schon (9).

In Elenkov 2000 geht es um das Zusammenspiel zwischen Gehirn und Immunsystem. Dabei konzentriert sich die Arbeit auf den Nervus Vagus. Da das Gehirn besonders abgeschirmt ist, kommuniziert es unter anderem über die sogenannte Hypothalamus-Hypophysen-Achse mit dem Immunsystem. Dabei spielt der Nervus Vagus (NV) eine wichtige Rolle. Der NV wurde laut den Autoren bisher in der Forschung eher vernachlässigt, darum haben sie diese Arbeit geschrieben. Es geht auch um die von Hirte oft angeführten TH1/TH2-Reaktionen – jedoch im Zusammenhang mit Stress und schweren Infektionen. Der Begriff Impfung kommt auch in dieser Arbeit nicht vor.

Den Begriff „Zytokinsturm“ konnte ich in beiden Arbeiten nicht finden. Dabei handelt es sich um einen Begriff aus der Intensivmedizin, mit dem die Reaktion des Körpers auf so etwas wie eine Sepsis beschrieben wird. Ein Zytokinsturm ist akut lebensgefährlich, würden Impfungen Ähnliches auslösen, hätten sie keine Zulassung.

Die Blut-Hirn-Schranke, eine Schutzbarriere des zentralen Nervensystems vor Giftstoffen und Krankheitserregern, ist bei Säuglingen noch sehr durchlässig, was das Eindringen von Impfzusatzstoffen und Impfantigenen erleichtert (Zheng 2001 (10), ATSDR 2008). Zudem umgeben sich die Nerven erst nach und nach mit der schützenden Markscheide; die »Myelinisierung« beginnt um den Zeitpunkt der Geburt im Stammhirn, durchzieht in der Kindheit nach und nach die höheren Hirnabschnitte und erreicht erst nach dem zehnten Lebensjahr die Hirnrinde. (Seite 63)

In Teil 12 hatte Hirte bereits aus ATSDR 2008 zitiert, ich wiederhole mich an dieser Stelle: „Das Ergebnis des ATSDR-Textes (einer systematischen Übersichtsarbeit) ist, dass es keine Hinweise dafür gibt, dass Aluminium in der Form, in der es in Impfstoffen genutzt wird (als Salz) schädlich ist. Hirte behauptet das Gegenteil.“

Auch in Zheng 2001 wird der Begriff „Impfung“ nicht erwähnt. Dafür gibt es ein Beispiel, wie die Infektion mit dem HI-Virus das zentrale Nervensystem schädigen könnte (11). Außerdem werden Störungen genannt, die eventuell Folge von Schäden in der Blut-Hirn-Schranke sein können. Diese sind so gravierend, dass sie nicht einfach übersehen würden (12). Auch die funktionelle Unreife der Blut-Hirn-Schranke wird erwähnt (13). Belege für Hirtes Behauptungen finden sich nicht.

Folgten wir Hirtes Logik, würden wir erst nach dem 10. Lebensjahr mit Impfungen beginnen.

Säuglinge neigen nach Impfungen eher zu komplexen, schwer fassbaren Störungen wie Wesensveränderungen, Apathie, Unruhe, Schlafstörungen, schrillem Schreien oder »Wegbleiben«, während mit der zunehmenden Ausreifung des Nervensystems in höherem Lebensalter umschriebene, sozusagen »reifere« Impfkomplikationen wie Enzephalitis oder Nervenentzündungen auftreten. (Seite 63)

Alle von Hirte genannten Symptome sind unangenehm. Ich frage mich jedoch, ob das die gefährlichen Nebenwirkungen sind, vor denen Hirte uns bewahren will? Möchte er uns vorübergehende Befindlichkeitsstörungen ersparen? Dramatisiert hier derjenige, der am Anfang des Buches vor Gesundheit als Fetisch gewarnt hatte und Krankheit sowie Tod als Teil des Lebens glorifizierte, relativ banale Symptome, um uns vom Impfen abzuhalten?

Nutzt er den wahrscheinlich anthroposophisch zu verstehenden Begriff der „Wesensänderung“, um Menschen, die dieser Weltanschauung nicht nahestehen, Angst vor Impfungen zu machen? Ich würde sagen, Änderungen sind das „Wesen“ von Säuglingen.

Das unreife Nervensystem von Säuglingen und Kleinkindern ist sehr anpassungsfähig – daher können chronische Schädigungen zunächst unentdeckt bleiben. Impfungen können jedoch bei Säuglingen und Kleinkindern diffuse Symptome hervorrufen, die sich erst in einem späteren Lebensabschnitt als Störung manifestieren (Bradstreet 2004, Waly 2004 14, Kögel-Schauz 2009). (Seite 63)

Zu Bradstreet muss ich an dieser Stelle nichts mehr schreiben, das ist, gelinde gesagt, eine unseriöse Quelle. An Waly 2004 merkt man, dass Hirte unkritisch Forscher aus dem „Impfen-macht-Autismus“-Spektrum zitiert. Waly hat anhand von Zellkulturen aus Krebszellen versucht, die Wirkung von sehr hohen Konzentrationen von Thiomersal auf einen bestimmten biochemischen Mechanismus zu belegen. Was das mit dem Gehirn von gesunden Kindern, die Impfstoffe ohne Thiomersal erhalten, zu tun haben soll, ist mir nicht klar. Neben allem anderen ist auch ein Zusammenhang mit Autismus Unsinn (15).

Der Verweis auf Kögel-Schauz (jetzt Müller) 2009 ist ein weiterer Leckerbissen im Quellenverzeichnis von Hirtes Buch. Die Quelle führt zum Text auf einer Website:

„Jetzt ist es amtlich: Impfen macht unsere Kinder krank! Geimpfte Kinder und Jugendliche haben um ein Vielfaches mehr Allergien, leiden öfter unter Entwicklungsstörungen wie Hyperaktivität und haben wesentlich mehr Infekte und mehr chronische Krankheiten. Verantwortungsvolle Eltern informieren sich und lassen ihre Kinder nicht impfen!“

Frau Müller, bis 2012 Kögel-Schauz, ist der Ansicht, Viren seien überhaupt nicht in der Lage, Krankheiten hervorzurufen, sondern seien Informationsträger, die zur Gesundung notwendig seien. Frau Kögel-Schauz hat die Daten zur KIGGS-Studie des RKI so ausgewertet, dass sie nachgewiesen haben will, dass umgeimpfte Kinder gesünder seien. Um die Seriosität von Frau Kögel-Schauz und die Entscheidung von Herrn Hirte, sie als Quelle anzugeben wirklich wertschätzen zu können, lohnt sich der Blick auf die Website.

Wann impfen?

Die Frage, ab wann Impfungen für Immun- und Nervensystem der frühen Kindheit zumutbar oder weitgehend unschädlich sind, kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht beantwortet werden. Risikoforschung im Impfbereich ist weder für die Impfstoffhersteller noch für die staatlichen Behörden ein Thema. (Seite 63)

Wenn das so ist, auf welche Quellen beziehen sich dann die Aussagen von Herrn Hirte? Wie gezeigt, nutzt er selektiv Quellen, die in ausführlichen Übersichtsarbeiten berücksichtigt werden, die in der Regel zu anderen Schlüssen als Hirte kommen.

Ein möglicher Ausweg aus dem Dilemma ist der Impfbeginn nach Abschluss des ersten Lebensjahres. Zu diesem Zeitpunkt sind Immun- und Nervensystem deutlich stabiler als im frühen Säuglingsalter: Blut-Hirn-Schranke und Nervenscheiden sind weitgehend ausgebildet, und das Gleichgewicht zwischen Abwehr-(TH1-) und Gedächtnis-(TH2-)Zellen ist weitgehend hergestellt.

Hirte stellt diese Forderung aufgrund seiner eigenen Erfahrungen und theoretischen Überlegungen aus Arbeiten, die größtenteils an Zellkulturen oder in Tiermodellen erstellt wurden und zum Teil nur sehr entfernt etwas mit Impfungen zu tun haben. Empirisch gibt es keine Hinweise, die Hirtes Erfahrungen bestätigen oder seine theoretischen Überlegungen stützen würden. Die Formulierung in dem Absatz ist so unscharf, dass es im Grunde nicht möglich ist, ihn zu widerlegen, ohne mit Herrn Hirte die von ihm verwendeten Begriffe zu definieren (was zeichnet z. B. ein „stabiles Nervensystem“ aus?)

Die Risiken durch das Verschieben des Impfbeginns sind gering, (…) Diphtherie und Kinderlähmung gibt es bei Kindern in Mitteleuropa seit Jahren nicht mehr. (Seite 64)

Nach dem Ende der UdSSR kam es durch den Zusammenbruch den Gesundheitssystems zu einer Rückkehr von Diphtherie, 2018 stand Venezuela vor demselben Problem. In Europa sowie den USA sind die Masern dabei, sich wieder auszubreiten, auch aufgrund der Bemühungen von Menschen wie Herrn Hirte. Die WHO hat Impfmüdigkeit zu einer der 10 größten Bedrohungen der Gesundheit erklärt. Hirte nennt keine Quelle für seine Aussagen und stellt die eigene Kompetenz über die von Fachleuten, die sich mit nichts anderem beschäftigen.

Besonders gefährdet durch schwere bakterielle Infektionen sind Frühgeborene und Kinder mit angeborenen Erkrankungen von Immunsystem oder lebenswichtigen Organen. Ein erhöhtes Risiko haben auch Raucherkinder und Kinder, die schon im ersten Lebensjahr in eine Kinderkrippe kommen. Eine signifikante Schutzwirkung bietet das Stillen im ersten Lebensjahr: Nichtraucherkinder, die in den ersten Lebensmonaten Muttermilch bekommen, haben einen Schutz vor Meningitis, der rechnerisch einem Impfschutz nahekommt (Vadheim 1992 (16), Takala 1995 (17), Silfverdal 1997 (18), Levine 1999 (19), Nuorti 2000 (20) ). (Seite 64)

Hirte stellt die Gefahr von Infektionskrankheiten für Kinder dar und versucht, es so aussehen zu lassen, als wäre Stillen ein ausreichender Schutz davor. Vadheim 1992 trifft zum Stillen keine Aussage, erwähnt dafür jedoch, dass die HiB-Impfung ein Schutzfaktor gegen Haemophilus influenzae-Erkrankungen ist (21). Takala 1995 stellen ein erhöhtes Risiko für Kinder fest, die Kindertageseinrichtungen besuchen (22) . Silverdal 1997 kommt zum Ergebnis, dass Stillen von Haemophilus influenzae Erkrankungen schützt und dass Stillen in den Ländern als Schutz genutzt werden soll, in denen Impfungen gegen HiB nicht zur Verfügung stehen (23) (als bräuchte es noch einen Grund, sich für Stillen einzusetzen (24) ). Levine 1999 bestätigt die bereits genannten Risikofaktoren. Sie weisen darauf hin, dass es wichtig ist, diese zu kennen, weil Impfungen gegen Pneumokokken bei Kindern unter 2 Jahren kaum wirksam sind (25). Nuroti bestätigt Rauchen als Risikofaktor, untersucht aber nur Erwachsene (26).

Ich wundere mich vor allem über diese sehr spezifische Aussage, Stillen sei „rechnerisch“ fast so gut, wie eine Impfung. Was soll „rechnerisch“ bedeuten? Damit kann Hirte nur „statistisch“ meinen. An anderer Stelle nutzt er „statistisch“ abwertend, so als könnte man es ignorieren. Kommt ihm die Statistik entgegen, wird sie genutzt.

Hirtes Einwände gegen die von der STIKO empfohlenen Impfzeitpunkte, insbesondere der Impfungen bei Säuglingen und Kleinkindern, sind diffus und es ist unklar, was er konkret meint. Oft entsteht der Eindruck, viele der von ihm genannten Folgen sind aus anthroposophischer Sicht problematisch, nicht jedoch aus wissenschaftlicher. Die Quellen, die er nennt, sind entweder unseriös, belegen nicht seine Behauptungen oder sie sind Belege für Selbstverständlichkeiten.


Referenzen:

    1. Hitzig, W. H.: Die Entwicklung des Immunsystems beim Menschen. In Wahn, U., et al. (Hg.): Pädiatrische Allergologie und Immunologie in Klinik und Praxis. Gustav Fischer Verlag, Oxford 1997: 207–238
    2. 1999 Jan 16;353(9148):196-200.Development of allergen-specific T-cell memory in atopic and normal children.
      Prescott SL1, Macaubas C, Smallacombe T, Holt BJ, Sly PD, Holt PG.
    3. The development of structure and function in the postnatal human cerebral cortex from birth to 72 months: changes in thickness of layers II and III co-relate to the onset of new age-specific behaviors; Landing BH, Shankle WR, Hara J, Brannock J, Fallon JH.; Pediatr Pathol Mol Med. 2002 May-Jun;21(3):321-42.
    4. The Sympathetic Nerve—An Integrative Interface between Two Supersystems: The Brain and the Immune SystemILIA J. ELENKOV, RONALD L. WILDER, GEORGE P. CHROUSOS, AND E. SYLVESTER VIZI; Pharmacol Rev 52:595–638, 2000
      52, No. 4 41/865371
    5. Novel Roles for Immune Molecules in Neural Development: Implications for Neurodevelopmental Disorders; Paula A. Garay1 and A. Kimberley McAllister1; Front Synaptic Neurosci. 2010; 2: 136; doi: 10.3389/fnsyn.2010.00136
    6. These functions for immune molecules during neural development suggest that they could also mediate pathological responses to chronic elevations of cytokines in neurodevelopmental disorders, including autism spectrum disorders (ASD) and schizophrenia.“ — „Similar data support the hypothesis that MIA might contribute to schizophrenia, including the controversial observation that maternal influenza infection during gestation may be a risk factor for schizophrenia (Mednick et al., 1988; Mak et al., 2008; Short et al., 2010).
    7. Whether these increases in cytokines and/or mutations in immune molecules cause neurodevelopmental disorders is unknown.
    8. Maternal exposure to valproic acid or thalidomide greatly increases the risk for ASD in children (Patterson, 2009) and maternal viral infection has been called “the principle non-genetic cause of autism” (Ciaranello and Ciaranello, 1995). Large-scale epidemiological studies will soon illuminate the true contribution of maternal infection to ASD. Similar data support the hypothesis that MIA might contribute to schizophrenia, including the controversial observation that maternal influenza infection during gestation may be a risk factor for schizophrenia (Mednick et al., 1988; Mak et al., 2008; Short et al., 2010).
    9. It is not necessary, however, that immune genes themselves be mutated to yield the alterations observed in a diseased brain, as expression and signaling of these factors can be dynamically altered by many environmental influences, including stress, infection, hormones, and brain activity.
    10. Neurotoxicology of the Brain Barrier System: New Implications; Wei Zheng; J Toxicol Clin Toxicol. 2001; 39(7): 711–719.
    11. Brain Barrier Systems in Other Neurological DisordersAbout 15 to 20% of AIDS patients eventually develop neurological manifestations of the disease including dementia, myelopathy, and peripheral neuropathy. In infected children, cognitive and motor deficits are apparent (55,56). AIDS virus, on the way to the CNS, can reside in the barrier cells and increase the permeability of the barriers to HIV-1 or other unwanted materials (57–60). At present, it remains unclear whether AIDS dementia is due to the direct action of HIV-1 on neuronal structure, or due to the action of virus on brain barriers, which subsequently permits blood-borne toxicants to access brain parenchyma, or both.
    12. The impairment of the BCB has been associated with a number of particular clinical encephalopathies. For example, schizophrenia and certain forms of idiopathic mental retardation may result from dysfunction of the choroid plexus (61). According to Rudin’s hypothesis, damage by immune complexes allows easy access of exogenous psychopeptides into the CSF and surrounding limbic brain tissue. This, in turn, induces abnormal behavior. Other CNS disorders, possibly associated with the BCB dysfunction, include Reye’s Syndrome (62), endogenous depression (63,64), and African Sleeping Sickness (65).
    13. The BBB in the early stage of brain development is immature and highly “leaky.” While its formation is nearly complete in most brain areas at birth, the barrier remains functionally immature and permeable, and in some species, it remains in such a state long after birth (69,70). An age-dependent maturation also occurs in the BCB (1).Chemical exposure at a young age may have profound neurotoxic consequences. During early development, the leaky structure of brain barriers accommodates the high demand of blood-borne nutrients by the growing brain. However, this relative openness of the barriers in early life renders the brain highly susceptible to insults from exposure to toxic substances, typified by lead neurotoxicity in young children. Additionally, because brain barriers actively participate in brain development by supplying useful macromolecules such as TTR, impairment to this function further compromises normal development. Research in this area is inadequate.
    14. Activation of methionine synthase by insulin-like growth factor-1 and dopamine: a target for neurodevelopmental toxins and thimerosal.Waly M1, Olteanu H, Banerjee R, Choi SW, Mason JB, Parker BS, Sukumar S, Shim S, Sharma A, Benzecry JM, Power-Charnitsky VA, Deth RC. Mol Psychiatry. 2004 Apr;9(4):358-70.
    15. There are several issues with this as they relate to autism. Firstly, MSD and autism do not resemble each other. Symptoms of MSD are: Anemia, moderate to severe developmental delay, lethargy, anorexia, and homocystinuria (mental retardation, dislocation of the crystalline lens of the eye, sparse blond hair, and cardiovascular and skeletal deformities).Further issues: 1) There is no active transport mechanism into the central nervous system currently known for ethylmercury (thimerosal) whereas there is an known and active transport mechanism for methylmercury. 2) Because its half-life is much longer, methylmercury is more likely to accumulate than ethylmercury, causing higher levels of mercury in the blood. 3) Exposing cells in vitro to ethylmercury eliminates the most important difference between those two forms of mercury, and ignores the fact that ethylmercury is unlikely to enter the central nervous system at concentrations likely to be harmful. 4) The authors chose to use a cell line derived from a metastatic peripheral nervous system tumor to make predictions about developing healthy cells of the central nervous system. If the authors were interested in making claims about the developing central nervous system they should use cells derived from there. 5) The authors make statements in their introduction about developmental disorders such as fetal alcohol syndrome, Rhett’s syndrome, or Fragile-X syndrome, they fail to consider the fact that all of these diseases have their origins in the developing embryo and fetus, not postnatally. 6) The authors’ reference a study that evaluated the causal association between thimerosal and vaccines using the Vaccine Adverse Events Reporting System (VAERS). Remember how good VAERS is?
    16. Risk Factors for Invasive Haemophilus influenzae Type b in Los Angeles County Children 18-60 Months of Age; C. M. Vadheim D. P. Greenberg N. Bordenave L. Ziontz P. Christenson S. H. Waterman J. I. Ward; American Journal of Epidemiology, Volume 136, Issue 2, 15 July 1992, Pages 221–235, https://doi.org/10.1093/oxfordjournals.aje.a116488
    17. Risk Factors for Primary Invasive Pneumococcal Disease Among Children in Finland; Aino K. Takala, MD; Jussi Jero, MD; Eija Kela, RN; et al; JAMA. 1995;273(11):859-864. doi:10.1001/jama.1995.03520350041026
    18. Protective effect of breastfeeding on invasive Haemophilus influenzae infection: a case-control study in Swedish preschool children; S A Silfverdal L Bodin S Hugosson O Garpenholt B Werner E Esbjörner B Lindquist P Olcén; International Journal of Epidemiology, Volume 26, Issue 2, 1 April 1997, Pages 443–450, https://doi.org/10.1093/ije/26.2.443
    19. Risk Factors for Invasive Pneumococcal Disease in Children: A Population-based Case–Control Study in North America; Orin S. Levine, Monica Farley, Lee H. Harrison, Lewis Lefkowitz, Allison McGeer, Benjamin Schwartz; Pediatrics; March 1999, VOLUME 103 / ISSUE 3
    20. Cigarette Smoking and Invasive Pneumococcal Disease; J. Pekka Nuorti, M.D., Jay C. Butler, M.D., Monica M. Farley, M.D., Lee H. Harrison, M.D., Allison McGeer, M.D., Margarette S. Kolczak, Ph.D., and Robert F. Breiman, M.D. ; N Engl J Med 2000; 342:681-689; DOI: 10.1056/NEJM200003093421002
    21. Vadheim 1992 Abstract: Potential factors that confer risk or protection for invasive Haemophilus influenzae type b disease were evaluated in Los Angeles County children 18–60 months of age by case-control methods. In this age group, 79 H. influenzae type b cases were identified by overlapping surveillance methods, and 221 random controls were selected by random digit dialing. Cases and controls were similar in sex, prior health, proportion attending day care, parental educational level, history of breast feeding, and proportion vaccinated with measles/mumps/rubella vaccine. The effect of H. influenzae type b vaccination was controlled in all analyses, and results of vaccine efficacy have been reported elsewhere. Cases were more likely to have a significant underlying medical condition, reside in a home with more than six residents, have a lower yearly household income, have two or more smokers in the home, and to be black. Using conditional logistic regression models, the following were significant independent risk factors after adjusting for age, month of diagnosis, H. influenzae type b vaccine status, and the other factors: 1) more than two smokers in the house (odds ratio (OR) = 6.00; 95% confidence interval (Cl) 1.49–24.06); 2) household size of more than six persons (OR for more than six vs. less than three persons = 3.71; 95% Cl 1.10–12.60); and 3) black maternal race (OR for black vs. Hispanic = 3.47; 95% Cl 1.41–8.53). We conclude that exposure to smoking in the home, living in households with more than six members, and the black race are each independently associated with an increased risk for H. influenzae type b disease in Los Angeles County children and, when combined, constitute a major reason for H. influenzae type b disease occurrence.
    22. Takala 1995 Abstract: Objective. —To study risk factors for invasive pneumococcal disease among children.
      —A population-based, case-control study of 149 cases and 284 controls matched for age, sex, and place of residence.
      Setting. —Finland, November 1986 through November 1989.
      Patients and Controls. —Patients were identified from a prospective nationwide surveillance for invasive bacterial diseases among children (0 to 15 years of age) through a network of bacteriologic laboratories. Two matched controls were selected for 135 of the cases and one matched control for 14 of the cases from the respective cases‘ child health center or school. Questionnaires evaluating potential risk factors were mailed to families of cases and controls.
      Results. —An increased risk for invasive pneumococcal disease among children younger than 2 years was associated with day care center attendance (odds ratio OR=36; 95% confidence interval CI, 5.7 to 233), family day care (OR=4.4; 95% CI, 1.7 to 12), and history of frequent otitis media (OR=8.8; 95% CI, 2.5 to 31). For those at least 2 years of age, existence of siblings younger than school-age indicated increased risk for invasive pneumococcal disease (OR=2.2; 95% CI, 1.1 to 4.4). Conclusions.  —Day care center attendance is a major risk factor for invasive pneumococcal disease for children younger than 2 years, with significantly higher risk than the risk associated with family day care.(JAMA. 1995;273:859-864)
    23. Silverdal 1997 Abstract: BACKGROUND: In Orebro County a 2.5-fold increase in the incidence of Haemophilus influenzae (HI) meningitis was found between 1970 and 1980, an observation that initiated the present study. MATERIALS AND METHODS: In order to search for associations between morbidity in invasive HI infection and possible risk factors, a case-control study was conducted over a 6-year period from 1987 to 1992, before general Hib vaccination was introduced in Sweden. Fifty-four cases with invasive HI infection 139 matched controls were studied for possible risk factors such as day-care outside the home, short duration of breastfeeding, passive smoking, low socioeconomic level of the household, many siblings in the family, allergy, frequent, infections, repeated antibiotic treatments and immunoglobulin deficiency. RESULTS: Multivariate analysis showed a significant association between invasive HI infection and two independent factors, i.e. short duration (< 13 weeks) of exclusive breastfeeding, odds ratio (OR) 3.79 (95% confidence interval CI6-8.8) and history of frequent infections, OR 4.49 (95% CI : 1.0-21.0). For the age at onset 12 months or older, the associations were stronger, OR 7.79 (95% CI : 2.4-26.6) and 5.86 (95% CI : 1.1-30.6), respectively. When breastfeeding duration in weeks was analysed as a continuous variable the OR was 0.95 (95% CI : 0.92-0.99), indicating a decreased risk with each additional week. Increased OR were observed for other risk factors as well but not of the magnitude found for short duration of breastfeeding. DISCUSSION: The association of decreased risk for invasive HI infection and long duration of breastfeeding was persisting beyond the period of breastfeeding itself. This finding supports the hypothesis of a long-lasting protective effect of breastfeeding on the risk for invasive HI infection. CONCLUSION: A decreased risk for invasive HI infection with long duration of breastfeeding was found. Our results do have implications for strategies in breastfeeding promotion, especially in countries where Hib vaccination is too costly and not yet implemented.
    24. Ich möchte das nicht als moralische Wertung verstanden wissen. Stillen ist rational die beste Ernährung für Säuglinge, wenn es möglich ist. In Industriestaaten spricht aber wenig dagegen, Fertignahrung zu nutzen.
    25. Levine 1999 Abstract: Objective. To identify risk factors for invasive pneumococcal disease, including penicillin-resistant infections, among children 2 to 59 months of age.
      Case–control study.
      Participants. Patients with invasive pneumococcal infections identified by population-based surveillance (n = 187) and controls identified through random-digit telephone dialing (n = 280).
      Outcome measures. Invasive pneumococcal disease was defined as isolation of Streptococcus pneumoniae from a normally sterile site. Patients 2 to 59 months of age who were residents of one of four active surveillance areas were included. S pneumoniae isolates were tested by broth microdilution. Isolates with a minimum inhibitory concentration to penicillin ≥2 μg/mL were considered resistant.
      Results. Invasive pneumococcal disease was strongly associated with underlying disease and with day care attendance in the previous 3 months. Among 2- to 11-month-olds, current breastfeeding was associated with a decreased likelihood of invasive pneumococcal disease (odds ratio, 0.27; 95% confidence interval: 0.08, 0.90). Penicillin-resistant infections were independently associated with day care attendance, at least one course of antibiotics, and at least one ear infection in the previous 3 months.
      Conclusions. This study shows the association of underlying illnesses, day care attendance, and lack of breastfeeding with risk of invasive pneumococcal disease in children. The association of recent antibiotic use and infection with penicillin-resistantS pneumoniae highlights the need to avoid unnecessary antibiotic use in children.
    26. Nuorti 2000 Abstract: BACKGROUND Approximately half of otherwise healthy adults with invasive pneumococcal disease are cigarette smokers. We conducted a population-based case–control study to assess the importance of cigarette smoking and other factors as risk factors for pneumococcal infections. METHODS We identified immunocompetent patients who were 18 to 64 years old and who had invasive pneumococcal disease (as defined by the isolation of Streptococcus pneumoniae from a normally sterile site) by active surveillance of laboratories in metropolitan Atlanta, Baltimore, and Toronto. Telephone interviews were conducted with 228 patients and 301 control subjects who were reached by random-digit dialing. RESULTS Fifty-eight percent of the patients and 24 percent of the control subjects were current smokers. Invasive pneumococcal disease was associated with cigarette smoking (odds ratio, 4.1; 95 percent confidence interval, 2.4 to 7.3) and with passive smoking among nonsmokers (odds ratio, 2.5; 95 percent confidence interval, 1.2 to 5.1) after adjustment by logistic-regression analysis for age, study site, and independent risk factors such as male sex, black race, chronic illness, low level of education, and living with young children who were in day care. There were dose–response relations for the current number of cigarettes smoked per day, pack-years of smoking, and time since quitting. The adjusted population attributable risk was 51 percent for cigarette smoking, 17 percent for passive smoking, and 14 percent for chronic illness. CONCLUSIONS Cigarette smoking is the strongest independent risk factor for invasive pneumococcal disease among immunocompetent, nonelderly adults. Because of the high prevalence of smoking and the large population attributable risk, programs to reduce both smoking and exposure to environmental tobacco smoke have the potential to reduce the incidence of pneumococcal disease.
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